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Beitrag vom 10.11.2012
Katrin Plavcak und Kirstin Rogge - SCHLECHTE VERSTECKE
Claudia Funke
Ausstellung in der Galerie Funke vom 17. November – 15. Dezember 2012. Die in Berlin lebenden Künstlerinnen verbindet die Idee des Surrealen, das in ihrer Malerei, in ihren Objekten, Collagen und...
... Installationen komisch-absurde, irreale oder abgründige Züge trägt.
Die Galerie Funke ist stolz, unter dem Titel Schlechte Verstecke die gemeinsame Ausstellung von Katrin Plavcak und Kirstin Rogge zu präsentieren.
Ein gutes Versteck verbirgt seinen Gegenstand dauerhaft. Schlechte Verstecke hingegen lassen sich auffinden, fliegen auf, werden enttarnt und geben ihr Geheimnis preis. Sie ähneln einem Theater, in dem sich der Vorhang lüftet. Ihre Aufdeckung erfordert eine Handlung, suggeriert Bewegung, Veränderung. Das Idiom beinhaltet einen zeitlichen Moment – die Perspektivverschiebung in Richtung Entdeckung: Das Versteck ist zukünftig keines mehr und gibt früher oder später den Blick frei auf das hinter, unter oder in ihm Verborgene.
Ein schlechtes Versteck kann auch etwas halb verdecken, man sieht nur einen Teil und nicht das Ganze – es impliziert sowohl Verschleierung als auch Offenheit.
Kirstin Rogge, die in Innsbruck an der Leopold Franzens Universität Architektur studierte, malt Landschaften, in denen die Gegensätze von Hintergrund und Vordergrund, Oben und Unten, Schwere und Leichtigkeit aufgehoben werden. Objekte und Alltagsgegenstände verschmelzen mit der Darstellung von Bergen, Bäumen oder Horizonten. Gebilde, die uns vertraut erscheinen, wirken in dieser Liaison verfremdet. Gewohnte Sehmuster werden auf den Kopf und in Frage gestellt in dem Augenblick, wo sich hinter jeder Form etwas anderes verstecken könnte, und es bleibt offen und ungeklärt, was sich verbirgt.
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© Kirstin Rogge, Schachteletude, 2012, Oel auf Baumwolle, 50 x 60 cm |
In Katrin Plavcaks durch Fotografien und mediale Bildwelten inspirierten Werken verwandeln sich Personen mittels Verhüllungen, Maskierungen und optischen Verzerrungen zu objektartigen, latent bedrohlichen, schwer zu bestimmenden Gegenständen. Umgekehrt erscheinen Gebäude und Objekte personifiziert und wirken, als seien sie lebendig. Die Künstlerin, die an der Universität der Künste Wien, bei Sue Williams studierte, beschäftigt sich mit der Frage, wann Alltägliches durch einen ungewohnten Blickwinkel ins Unwirkliche, Gespenstische oder Fremdartige kippt.
In ihren Collagen zielt Plavcak auf das Dilemma der historischen Bedingtheit und die Endlichkeit menschlicher Existenz in der Gestalt von Science-Fiction Bildern, die die Verheißungen der Wissenschaft und die Utopie der Überwindung von Raum und Zeit propagieren.
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Katrin Plavcak, Fashion Victim, 2012, Oel auf Baumwolle, 80 x 50 cm, Foto Ludger Paffrath |
Rogge und Plavcak betreiben in ihrer Kunst ein Spiel mit scheinbar Ähnlichem, das sich dem Vertrauten versperrt und stattdessen einen un-heimlichen Schauder hervorruft.
Die Ausstellung wird vom
17. November bis zum 15. Dezember zu sehen sein.
Öffnungszeiten: Mittwoch – Freitag, 13-18 Uhr, Samstag, 12-15 Uhr u. n. Vereinbarung.
Veranstaltungsort: Galerie Funke, Berlin
Willibald-Alexis-Straße 14
10965 Berlin
Weitere Infos unter:www.galeriefunke.dewww.plavcak.comwww.kirstinrogge.comAVIVA-Berlin ist Medienpartnerin dieser Ausstellung.
(Copyright: Claudia Funke, November 2012)